Field Diary: Reininghaus, Reinhard Braun, Nicole Six, Anfang März 2020
Am 4. März 2020 hatten wir – Antonia Schneider, Nicole Six, Daniela Brasil und ich – unsere erste Sprechstunde im Cafe Hornig; anschließend drehte ich mit Nicole Six eine Runde in Eggenberg (mit Mittagessen im Gasthaus Roschitz) und wir landeten schließlich am Eingang der Reininhgausgründe. Schräg gegenüber vom Hauptverwaltungsgebäude und gleich anschließend an den ehemaligen Garten und Skaterpark vom reininghaus.LAB wird gerade eine Halle geräumt und für den Abbruch vorbereitet, die zwischenzeitlich für Ateliers genutzt wurde.
1997 hatte ich in dieser Halle für den steirischen herbst ein Projekt von Granular-Synthesis (Kurt Hentschläger, Ulf Langheinrich) veranstaltet, »Areal A«, eine infernalische mehrstündige Video/Sound/Rauminstallation, die an zwei Tagen im Oktober aufgeführt wurde. In der Presseaussendung von damals hieß es: »Durch „Areal A“ entsteht ein massives mediales Triebwerk, dessen akustische und visuelle Dynamik an einem Ausloten von ästhetischen und akustischen Intensitätsmassen interessiert ist. Das Projekt erzeugt ein Areal, das den Besucher, den Körper des Besuchers enerviert und affiziert, ihn zu einem Teil der Medienmaschine werden und in eine Resonanz mit maschineninternen Ästhetiken treten läßt – nicht zuletzt durch die Aufführungsdauer von vier Stunden.«
Die Faszination an medial erzeugten Umgebungen hat sich seit dem Ende der 1990er Jahre sicherlich verändert – dennoch hatte die Halle seit damals und bis vor Kurzem eine Art Kontinuität: sie war ein Ort der experimentellen Umgebungen, war in einem Zustand des Übergangs, undefiniert, offen für die verschiedensten Nutzungen, ein Zwischenraum. Mit Experimenten wird allerdings in Zukunft nicht mehr viel los sein in diesem Areal …